
Studentischer Unmut über das Studium der Volkswirtschaftslehre sammelt sich seit 2012 im Netzwerk Plurale Ökonomik e.V.. Das besteht inzwischen aus über 30 Lokalgruppen an deutschsprachigen Universitäten. Über eine starke mediale Resonanz hinaus wurde aus dem Impuls bereits eine Hochschule gegründet, Studiengänge akkreditiert und drei Professuren für Plurale Ökonomik eingerichtet. Auch in der Forschungslandschaft lässt sich eine zunehmende Varietät beobachten.
Dieser Vortrag soll, basierend auf zahlreichen neuen Forschungsergebnissen, den Standort von Paradigmenwechsel (der Wechsel einer wissenschaftlichen Grundauffassung zu einer anderen) bestimmen. Wie wird Volkswirtschaftslehre gegenwärtig unterrichtet? Wie wird das von Studierenden reflektiert? Welche thematische Offenheit findet sich in den Lehrbüchern? Wie (un)politisch ist die Lehre wirklich? Wie wirken Auslassungen in der Ökonomik auf eine Gesellschaft? Dazu wurden jüngst zahlreiche Studien veröffentlicht, deren Ergebnisse der Vortrag zusammenfasst.
Dieser Vortrag soll auch einen Überblick geben über neue Wege, die bereits begangen werden. Wie lässt sich Wirtschaft plural denken? Was bedeutet das für unser Wissenschaftsverständnis?
*Florian Rommel promoviert zum Thema „Plurale Ökonomik“ an
der Goethe Universität Frankfurt. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Cusanus Hochschule. Dort hat er den Master in >>Ökonomie und
Gesellschaftsgestaltung<< abgeschlossen. Zuvor hat er in Bayreuth
>>Philosophy & Economics<< studiert und dort 2012 den
Arbeitskreis für Plurale Ökonomik mitgegründet.